ONKYO PX-100M
Arbeiten die wir ausgeführt haben:
  • Anlaufmotor gereinigt und überholt
  • Mechanik des Anlaufgetriebes überholt
  • defektes Anlaufrad angefertigt.
  • Motorsteuerung überholt
  • Sensorsteuerung repariert
  • Tastatur zerlegt und leichtgängig gemacht
  • Lager gereinigt und mit µBall-Öl gefüllt
  • Lagerspiegel neu angefertigt und verbaut

Spezifikationen:

  • Gerätetype: Plattenspielerlaufwerk
  • Steuerung: automat
  • Antrieb: Direkt und Reibrad
  • Drehzahlbereiche 33 1/3, 45 und 78 U/Min
  • Teller: 10Kg Kupfer + Ausgleichsplatte aus Kupfer
  • Baujahr: 1981

Bemerkungen:

  •  

    Extrem schweres Laufwerk, Chassis aus Aluguß und Teller-Motoreinheit aus Kupfer. Durch den schweren Teller ist ein "normaler" Antrieb nicht möglich, so wurde der Antrieb zweigeteilt. Dies bedeutet, daß der Anlauf des Tellers bis zur Endgeschwindigkeit durch einen innenliegenden"Reibradantrieb" realisiert wurde, der sich nach Übernahme durch den Linearantrieb ( wobei der Teller selbst ein Teil des Antriebes darstellt) abstellt und zurückzieht. So spart man sich einen großen Transformator und kann die Treiberschaltung recht günstig realisieren. Eine weitere Besonderheit ist die Realisierung der Treiberschaltung mit einem Hybriden für Audioendstufen.  Obwohl das Gerät so unglaublich schwer und groß ist, ist die Steuerung sehr empfindlich und wirkt ein wenig als würde da ein wenig in der Entwicklung gespart. Lt. Internet sollten nur 100 Stk hergestellt worden sein, tatsächlich waren aber 160 Stk geplant gewesen. Ob diese wirklich gebaut und verkauft wurden ist fraglich denn der hohe Preis und das aussergewöhnliche Design sprach nur sehr spezielle Kunden an.

     

  •  

    Schwierig bei diesem Gerät war die Anfertigung des Primärantriebgummis, da das Original leider nicht mehr die ursprüngliche Form hatte und sich im Laufe der Jahre teilweise verflüssigt hat und durch die restliche Mechanik "geflossen" ist. Wir haben also zuerst eine Positivform aus PTFE (PTFE lässt sich besser aus der Negativform lösen ;)  ) nach errechneten Massen gedreht um daraus dann eine Negativform zu giessen, die wiederum dann einen ersten Abguß des Rades aus Silikon ermöglichte, so daß dieses zu Testzwecken monteirt eine erste Prüfung der erforderlichen Größe ermöglicht. Dadurch war es möglich nur zwei Grundformen zu drehen/giessen. Zeitaufwändiger war das herrausfinden der notwendigen Shorehärte des Rades, so daß der Antrieb zwar gewährleistet aber auch nicht zu laut ist. Ein weiteres Problem war das herrausfinden der Dicke des Lagerspiegels (der Ursprüngliche war defekt und ließ ein Einstellen des FG-Impulspegels nicht zu 100% zu (diese el. Einstellung ist überraschenderweise sehr eng gewählt, d. h. man hat am Teller weniger als 0.1mm Spiel.) Ich selbst empfinde das Laufwerk als wahren Giganten und hat für mich einen großen "haben_will_Faktor", auch weil das Laufwerk in der Lage ist 78U/Min zu drehen (Man muß das gesehen haben, wenn 10Kg Kupfer, lautlos 78 Umdrehungen macht !!!) aber der hohe Preis hat meinen Enthusiassmuß dann doch sehr stark wieder auf normalen Erhaltungstrieb abbremst :)

     

Infos:

  •  

    Sehr wenig gebautes Gerät und seiner schieren Größe und Gewicht in den meisten Haushalten nicht WAF geeignet ;)