Dieser Potentiometer ist eines der aufwendigsten zu überholenden Potentiometer überhaupt !
Dieser Potentiometer ist durch seine Konstruktion nicht nur sehr schwer zu zerlegen, auch beim zusammensetzen bietet er einige Schwierigkeiten, so das ich bisher noch von niemanden gesehen habe, das einer diesen zerlegt und erfolgreich zusammengebaut hat.
Bisher waren wir die einzigen die das gemacht haben.
Die Schwierigkeiten sind zum einen, das wenn man das hintere Schild entfernt hat, auf einen verlackten Spannring schaut. (Bem: Bei Potentiometer die hinten verlackt sind, kann man davon ausgehen das die Mitnehmerringe gegeneinander eingestellt sind!) Diesen Spannring zu entfernen sollte nicht das Problem sein. Erst dann kommt das erste Problem, den Schleiferrig zerstörungsfrei zu entfernen denn dieser ist bombenfest aufgepresst und wenn man da mit einer Zange oder sonstetwas drangeht, lösen sich die Vernietungen des Schleifers an dessen Kunststoffring.
Ist dies passiert, ist er nicht mehr sauber zu reparieren und auch hernach nicht mehr einzustellen.
Wir haben uns dafür einen speziellen Abzieher gebaut, der dieses Teil am wenigsten verbiegt und damit beschädigt. (Bild 1-3)
Hat man diesen zerstörungsfrei abgebaut und dann den vorderen Gehäusering gelöst, sieht man das der vordere Mitnehmerring auf der Hauptachse vernietet/verpresst ist das wäre für jemanden ohne entsprechende Maschinen dann das Aus (Kein Problem für uns ;) ).
Hat man nun alles erfolgreich zerlegt, gereinigt, überholt und versiegelt, geht es an den Zusammenbau.
Man muß also den ersten Schleifer wieder vernieten/fixieren (Mit Kleber geht das natürlch nicht!), den vorderen Ring auffalzen und den Hinteren Schleiferring aufsetzen und die beiden Abnehmer gegeneinander einstellen, fixieren und verlacken.
Dann kommt das Aufsetzen des hinteren Gehäuseringes. Da hat der Hersteller wieder eine (fast) Unmöglichkeit eingebaut denn die Falze haben keinen Platz zum umbiegen, außerdem darf der Ring sich unter absolut keinen Umständen verziehen oder verbiegen da er sonst die Widerstandsbahn berührt oder gar beschädigt, Ist das der Fall, ist der Poti Schrott!
Wir haben uns auch für dieses Problem ein entsprechendes Werkzeug gebaut um den Gehäusering ohne Verzug so aufzusetzen, das man die Haltenasen gleichmäßig und sauber wieder in den Spalt setzen kann. Also eine echte Herausforderung! (Bild6-7)
Da wir aber nicht nur den Lötkolben verletzungsfrei halten können sondern auch einen "kleinen" Maschinenpark haben, können wir uns solche Werkzeuge schnell selbst herstellen. (Bild 9 zeigt die Werkzeuge die man speziell dafür braucht)
Wer glaubt man braucht das nicht und sprüht irgendwelche Kontaktchemikalien in den Potentiometer wird kurze Zeit feststellen, das das eine ganz blöde Idee war, denn die Widerstandsbahn ist äußerst empfindlich und weicht schnell auf. Folge davon ist das man mit dem Schleifring dann die Widerstandsbahn so beschädigt, das der Potentiometer nicht mehr zu retten ist und Ersatz gibt es nunmal leider nicht mehr. Daher die Werkstatt vorab fragen, ob sie die Potis zerlegen und überholen können oder "Kontakt-gesprüht" wird.
Meiner Meinung nach wäre das Sachbeschädigung und dafür braucht man auch nicht bezahlen oder ?
- Wissenswertes:
Extrem empfindlicher und ohne entsprechendes Werkzeug unmöglich zu zerlegendes und wieder funktionstüchtig zusammenbaubarer Potentiometer.
- Hersteller die diese Art von Potentiometer verwendeten:
PIONEER SX- Geräte - Spezifikationen:
Gleichlauf einstellbar (Notwendig bei diesen Potentiometern da die R-Bahnen in ihren Widerstandswerten stark voneinander abweichen.
Bilder: