SONY PS-X75
Arbeiten:
- Netzteil repariert und nach Herstellervorgaben modifiziert
- Motor zerlegt Achslager gereinigt, auspoliert und neu gefettet (spez. Fett!!)
- Plattengrößenerkennung repariert
- Ablaufsteuerung repariert
- Motortreiber repariert
- Armbasis kpl zerlegt, gereinigt und neu gefettet (spez. Fett!)
- Bastelversuche an der Zählerplatte beseitigt
- Auflagegewichtssteuerung repariert und justiert
- Tastatur repariert
- Spulen im "Kopf" repariert
- gereinigt / poliert / versiegelt
- In andere Zargen verbaut
- Selbstentwickelte Terminals verbaut
- Angepasste Filter eingebaut
- Die Liste was wir an diesen Geräten schon gemacht haben ist unendlich!
Spezifikationen:
- Gerätetype: Plattenspieler
- Antrieb: direkt, Vollautomat
- Drehzahlbereiche 33 1/3 , 45 U/Min
- Quarzregelung: Ja
- Baujahr: Ende 1979 vorgestellt
Bemerkungen:
-
Sony´s Idee zur elektromagnetischen Auflagekrafteinstellung und Armsteuerung.
Anfang der 80er kam als überarbeitete Version des PS-B80, der PS-X75 Vollautomat herraus. Mit seinen Werten wollte und konnte Sony in der Oberlega der Vinylfräsen weiter mitspielen. In diesem Gerät war fast alles automatisch. Besonderheiten waren dabei die optische Plattengrößenerkennung der Titel(ein)sprung über Tastatur und natürlich die von der Front einstellbare elektromagnetische Auflagekraft, dessen "Motor" innerhalb des Armes lag.
Der schwere Vollaluminiumteller wurde vom bürstenlosen Direktantrieb innerhalb 1,5Sekunden (33 1/3UMin) bis 2Sekunden (45UMin) auf quarzgenaue Geschwindigkeit gebracht, jeweils überwacht von unter dem Teller angebrache Induktionssensoren.
Dieser Anlauf war auch nicht an die Tonarmbewegung beim Start gekoppelt. Dies hatte aber den Nachteil, das beim Vollautomatischen Start die Geschwindigkeit erreicht werden musste bevor der Arm nach ca. 2,3Sec. aufsetzte.
Ein weiteres Problem war auch, daß die Auflagekraft des Armes abrupt einsetzte welches beim automatischen Aufsetzen normalerweise (je nach Alter und eingestellter Auflagekraft) zu einem unschönen "plapp" Geräusch führen würde, wenn da die Ingeniöre nicht eine Mutingstufe eingebaut hätten, welche erst nach Laufzeit (> Aufsetzzeit des Armes) aufmachte.
Wenn dieses Gerät läuft ( und das machen leider nur noch wenige) ist es ein wunderbarer Dreher, schön anzuschauen und mit vielen, teilweise verborgenen, technischen Rafinessen. Ein Sammlerstück für den "Jedentag_gebrauch"
Warum es nicht mehr so viele wirklich funktionierende gibt gründet eigentlich in der teilweise empfindlichen Elektronik und in den Aussagen mancher Techniker und Händler, daß man von diesem Gerät die Finger lassen sollte, da es nicht zu reparieren sei, und wenn dann nur mit sehr hohem zeitlichen und finanziellen Aufwand.
Ein "Reparatur-Angstgerät" ???
Nicht wirklich, denn die Reparaturen und Einstellungen sind recht simpel, wenn man folgendes beachtet:
Positionsaufdruck der Platinenober und Unterseite stimmen nicht überein, auch zum Schatbild passen diese nicht wirklich. Auch Bauteilewerte und Leiterzüge stimmen nicht mit dem Schaltbild überein, angegebene Mess- und Einstellwerte stimmen im Schaltbild nicht. Einen 75er der zu 100% zum Schaltbild passt, gibt es nicht wirklich
Die im Servicemanual angegebenen Einstellwerte zum Abgleichen der einzelnen Stufen gehören auch nicht unbedingt zu diesem Dreher ( Ob das nun durch eine Revision des Prototypen zurm Serienreifen Gerät passierte oder einfach nur ein derber Sake-Rausch des Zeichners passierte, entzieht sich meiner Kenntniss)
Was bedeutete das beim Ausmessen/reparieren und einstellen der einzelnen Stufen:
- Grundkenntnisse Elektronik aus der Tasche ziehen und
- Werte und Sollangaben errechnen!
Also nicht wundern, wenn im SM steht: Rx = 10K Ohm und an der Position im Gerät ist ein Widerstand mit 130K Ohm eingebaut ist
Oder "Adjust Sinewave aprox 4V(ss)" und der reale Wert ist ein Mischsignal aus 2 Sinuskurven wobei eine 20V(ss) und die andere 10V(ss) hat. Da das Gerät nicht nur el. sondern auch einige mechanische Rafinessen verbaut hat, gab es von Sony, einen selbstzubezahlenden Kurs für Biotracer, für Sonyeigene Techniker. Ich habe diesen Kurs damals mitgemacht (mitmachen müssen!) und auch die Sonderunterlagen mit geänderten Spezifikationen / Modifikationen, die so nicht im "Netz" zu finden sind mitbekommen. War das nun eine Art Liebeserklärung.......Jain.....der Dreher ist für mich immernoch einer von Sonys "Besten" und den Handelspreis eines überholten Gerätes von über 1,5K absolut wert...aber er ist von den Bio´s für mich nur der 2.Beste ;) -
Habe ich selber so einenin meiner Sammlung: Ja loggischhhh...sogar Zwei :)
Infos:
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1. Version entspricht der Haptik der originalen µSchalter als diese noch neu waren.
2. Version hat ein wesentlich sanfteres Tastengefühl.
Die 2. Version hatte ich damals für meinen eigenen entwickelt, da ich bis heute nicht verstehe warum man einen so leisen Dreher mit groben lauten "Knackfröschen" ausstatten mußte ? War da wohl der Rotstift im Weg ???
Beide Versionen finden man bei Bedarf in unserem Shop (ETuS-Landgraf) unter der Rubrik der Eigenmarke, Es empfielt sich beim Ausfallen einzelner Tasten (µSchalter), dann alle als Set zu ersetzen denn die andern alten verbliebenen µSchalter werden auf kurz oder lang ihrem toten "Bruder" folgen!